Faszinierende Sichelmonde
Aktualisiert: 2. Feb. 2021
In der Dämmerung bietet der Mond hin und wieder ein besonderes Schauspiel: An wenigen Tagen im Monat präsentiert er uns seine volle Gestalt, obwohl er eigentlich gerade als hauchfeine Sichel am Himmel steht. Und zweimal im Jahr liegt seine Sichel fast waagerecht und sieht dann fast aus wie eine Schüssel über dem Horizont.
Das aschgraue Mondlicht
Der Mond ist als zarte Sichel kurz vor Neumond am Morgen-, kurz nach Neumond am Abendhimmel zu sehen. Bei guten Bedingungen, wenn es klar und wolkenlos ist, erscheint dann in der Dämmerung die komplette Mondscheibe.

Während die dünne Mondsichel hell im Sonnenlicht leuchtet, reflektiert der Rest des Mondes den Erdschein. Denn wenn bei uns Neumond ist, herrscht auf dem Mond "Vollerde". Wegen ihrer vielen Wolken reflektiert die Erde das Licht der Sonne besonders gut; und noch dazu erscheint die Erde auf dem Mond 13 Mal größer am Firmament als der Mond von uns aus gesehen. Sprich Vollerde-Nächte sind auf dem Mond sehr viel greller als bei uns die Vollmondnächte.
Experten nennen dieses Phänomen das "aschgraue Mondlicht" oder den "Erdschein".
Der mauretanische Mond
Im Vorfrühling und im Frühherbst ist die hauchzarte Mondsichel am besten zu sehen, weil die Himmelsbahnen von Sonne und Mond dann abends bzw. morgens sehr steil zum Horizont verlaufen.

Deshalb liegt die Mondsichel in unseren Breiten dann fast waagerecht am Himmel wie eine Schüssel – und wie die Sichel auf der Flagge Mauretaniens. Im Februar/März ist sie kurz nach Neumond in der Abenddämmerung am westlichen Horizont zu sehen, im September/Oktober ist sie kurz vor Neumond in der Morgendämmerung am östlichen Horizont zu sehen. Ein Mondkalender zeigt an, wann genau der Mond diese Phasen im Vorfrühling bzw. im Frühherbst erreicht.