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  • AutorenbildDagmar

Die Zeit der Götterboten


Die Taube, christliches Symbol für die Botschaft des Heiligen Geistes. (Bild: Michel Kwan auf Pixabay)

Mit Pfingsten endet die 50-tägige Osterzeit, und die Jünger treten das Erbe des auferstandenen Christus an. Aber hat Pfingsten auch eine Bedeutung im Jahreskreis? So wie das Osterfest, mit dem die neu erwachte Fruchtbarkeit der Natur gefeiert wird?


Die Zeit zwischen Mitte Mai und Mitte Juni steht im Jahreskreis unter dem Symbol der Zwillinge, die wiederum "Kommunikation" und "Information" bedeuten und denen der römische Gott bzw. der nach ihm benannte Planet Merkur zugeordnet wird. In der Natur übernimmt die Luft den Part des geflügelten Götterboten und streut jegliche Information so weit wie möglich: egal ob Gerüche, Geräusche oder Sichtbares. Die Insekten bestäuben die Blüten und sorgen so für die später daraus wachsenden Früchte. Die Vögel zwitschern lautstark, stecken damit die Grenzen ihres Brutreviers ab oder geben wichtige Informationen an andere Tiere weiter. Blütenpollen färben die Luft gelb. Verlockende Blumendüfte hängen vor allem an sonnigen, warmen Tagen über den Wiesen. Kurz: Über sämtliche Kanäle werden Botschaften in die Welt hinausgetragen.



Das, was wir an Pfingsten feiern, ist eigentlich nichts anderes: Denn an Pfingsten, heißt es, kam der Heilige Geist über die Jünger, sodass sie ab diesem Zeitpunkt die Lehre von Jesus in die Welt hinaustragen konnten. Sogar in verschiedenen Sprachen hätten sie plötzlich gesprochen! Vermutlich waren sie einfach psychologisch sehr geschickt und wussten, wie sie jeden Einzelnen ansprechen und für ihre neue Religion gewinnen konnten. Und darin unterscheiden sie sich wiederum gar nicht so sehr vom schlauen Merkur. Oder von den Blumen, die die Bienen auch mit allerhand Tricks zu locken verstehen.


Mit der Vielfalt an Informationen, die in dieser Jahreszeit über der Natur – und uns – ausgeschüttet werden, kann man schnell mal die Orientierung verlieren. Den Vollmond in Schütze, dem Gegenpol zu den Zwillingen, können wir als Erinnerungsstütze verstehen, um bei dieser Informationsflut unsere eigentlichen Ziele, unsere persönliche Mission – das, wofür wir im Herzen brennen – nicht aus den Augen zu verlieren. Im Idealfall können wir uns jetzt von der Natur abschauen, wie wir es am schlauesten anstellen, unser Umfeld für das, was uns besonders am Herzen liegt, zu gewinnen. Mehr Infos zu den Bedeutungen der zwölf Jahresabschnitte und den dazu gehörigen Vollmonden gibt es im Handbuch zum Mondrad.

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