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Wer die Heiligen Drei Könige wirklich waren

Aktualisiert: 2. Feb. 2021


Heilige Drei Könige (Bild von kalhh auf pixabay)
Heilige Drei Könige (Bild von kalhh auf pixabay)

Die Heiligen Drei Könige – Caspar, Melchior und Balthasar – waren eigentlich gar keine Könige, sondern Magier und Sterndeuter. Als Magier (moġ) wurden damals auch die Angehörigen einer bestimmten Priesterkaste bezeichnet, die bei Griechen und Römern den Ruf genossen, besonders gute Wahrsager und Sterndeuter zu sein. Caspar, der "Hüter des Schatzes", wird mit afrikanischen Gesichtszügen dargestellt und überreicht Myrrhe als Geschenk für den Heiler. Melchior, der "König des Lichts", hat europäische Gesichtszüge und überreicht Gold als Geschenk für den König. Der Name Balthasar bedeutet "Gott schütze sein Leben" oder "Gott wird helfen". Balthasar wird mit einer asiatischen Herkunft in Verbindung gebracht. Er überbringt Weihrauch, der als angemessenes Geschenk für einen Priester gilt. In einigen Legenden sind es nicht nur drei Könige, sondern sogar zwölf, die sich auf den Weg gemacht hatten, um den Messias aus ihren Prophezeiungen zu suchen.

Die historischen Tatsachen werden vermutlich immer im Dunkeln bleiben.

Aber was genau ist nun dran an dem Dreikönigstag, am 6. Januar? Im Volksbrauchtum gilt der 6. Januar als Neujahrstag. Nach dem julianischen Kalender beginnt das Jahr tatsächlich an diesem Datum. In der evangelischen Kirche wird an diesem Tag das Epiphaniasfest gefeiert: die Erscheinung des Herrn. Eine Deutung der Weihnachtsgeschichte besagt, dass mit der Geburt des Sohnes Gottes ursprünglich die Wiedergeburt der Sonne um diese Zeit gefeiert wurde. In manchen Gegenden dauerte das Weihnachtsfest ganze zwölf Tage lang bis zum 6. Januar – die Tradition der Rauhnächte hängt damit zusammen. Zwölf Nächte sind es auch, die dem Mondjahr mit seinen 354 Tagen zum Sonnenjahr fehlen. Der Wendepunkt der Sonne – bis sie nach ihrer tiefsten Bahn allmählich wieder höher über den Himmel zieht – macht sich in den ersten Tagen kaum bemerkbar. Doch am 6. Januar steht die Sonne immerhin schon rund zehn Minuten länger am Himmel als noch zur Wintersonnwende: eine Zeitspanne, die auch ohne die exakten Zeitmess-Instrumente der Neuzeit spürbar ist. Spätestens am Dreikönigstag war die Kunde also bis zu allen im Stamm unserer Vorfahren durchgedrungen: Die höchste Gottheit – die Sonne – ist wiedergeboren!

Sonnensturm (Foto: NASA)
Sonnensturm (Foto: NASA)

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